Ein grober "Fahrplan" unserer Reise:
Ob alles klappt, wie wir es geplant haben, oder ob wir auf einmal eine ganz andere Route nehmen ... wir halten euch auf dem Laufenden! Berichte und Bilder, wann immer wir dazu kommen!
3.01.2010 |
Hallo, da ich euch leider nicht mehr persönlich erwischt habe möchte ich euch auf diesem Weg alles Gute und vor allem viel Spaß und tolle Erlebnisse wünschen! Bis bald! Max
Two weeks to go... |
20.12.2009 |
Wie der Titel andeutet: nur noch zwei Wochen und es geht los! Montag, der 04.01.10 ist D-Day.
One day in Bangkok... |
7.01.2010 |
Sind wir wirklich erst angekommen?
Vor ein paar Minuten saßen wir noch auf dem Night-Market von Bangkok, die ersten kleinen Einkäufe in der Hand, Chang-Bier auf dem Tisch, mit Peter aus München, den wir im Flugzeug kennen gelernt haben. Auf der Bühne vor uns performt eine junge, recht gute Thai-Gruppe. Wir sitzen also da und denken uns: wir sind wirklich heute erst angekommen?
Zuerst natürlich die Taxifahrt vom Flughafen und die Hostelsuche (spartanisch, aber sehr freundlich, 5€ das Doppelzimmer), auspacken, duschen und Treffen mit besagtem Peter. Wir sind (natürlich) 15 Minuten zu spät und Peter hat bereits einen TukTuk-Fahrer für uns angeheuert: unser neuer Freund Mr. Sokool (so cool!).
Bangkok ist wirklich voll. Überall Menschen. Aber Touristen sind doch auch in Nähe unseres Hostels wenige. Was uns wirklich verwundert: die große Abzocke bleibt aus. Die Menschen bieten ihre Dienste an, nehmen ein "Nein" aber meist für ein Nein und Hilfe bekommt man kostenlos. Am Bahnhof auf der Suche nach dem richtigen Gleis, bei der Hostelsuche, etc. Die Thai laufen sogar weite Strecken mit uns um uns zu helfen und warten nicht auf eine Gegenleistung (und außer Dank gab´s ja auch nix).
Für 4€ zu dritt fährt uns Mr. Sokool durch ganz Bangkok, alle Tourie-Spots, inkl. stilechter Suppe mit einer ganzen Leber drin an einer Garküche am Straßenrand. Von 12.00 Uhr (Treff) bis 23.00 Uhr (mit drei Stunden Schlafpause). Aber man muss auch Glück haben, bereits jetzt haben wir auch andere TukTuk-Fahrer kennen gelernt.
Inzwischen sind wir in Lopburi, ca. 120 km nördlich von Bangkok. "Stadt der Affen", was unser Hotelfenster eindrucksvoll beweist: beim Öffnen drängt sich eine wilde Horde kleiner
Affen durch die Gitterstäbe, schreit kläglich, perfekte kleine Bettler :)
Unser Fazit von Bangkok war übrigens sehr positiv. Die Stadt ist viel besser als ihr Ruf. Der Nightmarket bietet weniger Schrott und Kitsch als die inzwischen typisch deutsche
Fußgängerzone. Okay, auf die Echtheit mal gepfiffen..
Den Abend lassen wir gerade in einer kleinen Straßenbar ausklingen, beobachten den leichten Regen und das internationale Publikum.
Viele Grüße in die Heimat!
Matthäus
Freut mich, dass ihr gut gelandet seit. Wie warst mit der Flugangst Michi? Genießt einfach die Tage dort und entspannt vom UCI und CO. Bei uns solls am WE wieder mega kalt werden und fast überall schneien. Matthäus
Psychodelic Michi...
Hoffen das mit dem Medikament ist nicht mehr ganz so schwierig. Wir wünschen Euch eine ganz tolle Weiterreise und grüßen aus dem Winterwonderland... Eure Philippis
Nordwärts |
10.01.2010 |
Raus aus dem beschaulichen Affendörfchen Lopburi führt uns die Bahnstrecke weiter nach Phitsanulok. Als Unterkunft wählen wir das YouthHostel: Dschungelatmosphäre in kleinen Holzzimmern mit eigenem Bad.
Spät, wie es bei unserer Ankunft schon ist, wählen wir das nächstbeste Lokal, das bis fast auf den letzten Platz mit Thai besetzt ist. Kein Tourist weit und breit. Zögernd werden wir reingewunken
und bekommen eine Art Thai-Fondue mit Gemüse und Fleisch, was in einem Topf kochender Brühe auf Glut zubereitet wird. Sehr lecker und echt spannend.
Für den nächsten Tag steht Sukhothai auf dem Programm, etwas abseits von Phitsanulok gelegen erreichen wir es in der Frühe mit dem Bus. Zu dem Zeitpunkt bahnt sich allerdings schon der erste GAU des Urlaubs an: ich vertrage die Malariaprophylaxe nicht sonderlich gut und bekomme es ernsthaft mit der Psyche zu tun. Zum Glück ist es heute besser, aber immer noch sehr unangenehm. Die Medizin werde ich wohl absetzen...
Um mich mit allem nicht zu sehr zu überfordern sind wir heute, nach 10-stündiger Bahnfahrt durch Reisfelder und Bergland, in Chiang Mai eine PIZZA essen gegangen. Der erste europäische
Rückfall :)
Chiang Mai ist sehr schön und wir haben unser Hostel weise gewählt; aber die Stadt ist auch Touristenhochburg und vom Alt- und Neuhippie über den Bierbäuchigen Sextouristen ist hier
leider alles vertreten. Der Bierbauch ist allerdings international, nicht nur deutsch.
Morgen werden wir noch in Chiang Mai bleiben, Klamotten waschen, die Stadt erkunden und ein bisschen zur Ruhe kommen, bevor es dann weiter geht nach Thalon und von dort mit dem
Boot nach Chiang Rai und fast bis zur Laotischen Grenze.
Wir Grüßen euch alle aus der Sonne in den Schnee!
Weimi
Sehr schöne Bilder und Berichte (bis auf die Nachricht mit dem Malariamedikament)...bin echt neidisch und wäre auch gerne dort unten statt hier für scheiß Klausuren zu lernen. Wünsche euch weiterhin ne gute Reise und gute Besserung;-) Geschrieben von andi-angus
Tobi
Hello ihr beiden, freut mich dass ihr gut angekommen seid u sonst auch alles soweit gut geklappt hat. Sitze hier
gerade, schau aus dem Fenster, es schneit u ich muss gleich an die Uni...da steigt dann doch etwas Neid in mir auf ;) Hoffe für euch das alles
weiter auch so gut klappt...
aller liebste Grüße Tobey
Feith
1. Schön dass es Euch gefällt.
2. Ihr könnt nicht schreiben: "Ich vertrage die Malariaprophylaxe nicht sonderlich gut.." und dann mit "Jessi und Michael" unterschreiben. Das macht doch keinen
Sinn.
3. In Eurer Wohnung piept es überall. Erst war die Batterie vom Rauchmelder leer. Darauf hat er mit dezenten Warntönen hingewiesen. Gerne auch Nachts. Hab dann
rausgefunden wo es herkam und beseitigt. Irgendwo liegt auch eine Uhr die pünktlich jede Stunde piepst. Ist ja noch auszuhalten aber seit ca. 24 Stunden kommt von irgendwo her, vermutlich aus der
Küche ein Doppelpiepston. Nicht sehr laut aber dafür so einmal pro Minute. Ich hab das Ding gesucht aber nichts gefunden. Ich hoffe es geht um eine leere Batterie die bald endgültig den Geist
aufgibt.
4. Ich wünsch Euch weiterhin eine schöne Reise.
MfG, Christian
Grüße aus dem Schnee
Hi Ihr Zwei! Nach dem kurzen Meeting bei Skype, wollt ich Euch doch auch hier noch mal ne Nachricht hinterlassen!
Ich glaube nicht, dass es wirklich die Malariaprophylaxe war. Mal davon abgesehen, dass du immer schon einen leichten Knacks hattest, könnte es doch durchaus
auch das beschriebene Essen gewesen sein, welches Ihr zu Euch genommen habt! :-)
Klingt echt ziemlich "gewöhnungsbedürftig". Leber... bäh.
naja, wünsche Euch ne schöne Zeit, bekomme langsam auch Fernweh! Aber bald ist es geschafft!
Viele Grüße von uns allen aus der Heimat! Basti
Night Market |
11.01.2010 |
Hallo zusammen,
erstmal danke für eure lieben Posts! Wir freuen uns immer über News aus der Heimat!
(Flensburg steht unter Wasser!?!)
@Matthäus: Flugangst war im Griff. Besser als in die USA, denke die Emirates macht´s! Surrogates sucks ;)
@Feith: Auch Jessi hat Lariam-Ausläufer gespürt, nur nicht in der Heftigkeit.
Morgen geht es weiter, und so einen komfortablen Internetzugang wie hier haben wir wohl nicht so schnell wieder. Daher noch ein paar Zeilen...
Heute sitzen wir wieder fast im Sattel und kommen gerade vom Night Bazaar (kennt sicher jeder Thailand-Tourist!). Ist eine ewige Straße voll mit kleinen Ständen. Mitunter Nippes, aber auch echt
hochwertiges und sehr originelle Dinge.
Erstmal ein Loblied auf die Thai`s: auch auf dem Market immer freundlich und nie wirklich hartnäckig nervend. Nein ist nein und handeln macht Spass :)
Also ein Paradies für Schnäppchen; wenn man Platz hätte. Da liegt der Hund begraben. Der Nightmarket in Bangkok war auch schick, der hier ist noch ein Ticken besser.
Das Essen heute war sogar so gut, dass wir Abends wieder hingegangen sind, und Jessi meines und ich ihres vom Mittag gegessen haben!
Chiang Mai ist definitiv unser Highlight bisher, wenn auch wirklich ´ne Hochburg. Aber die Stadt ist schön, die Leute nett, und auch abseits des Stroms wird echt was geboten.
Morgen geht es nach Thalon (bitte seht uns die Rechtschreibung der Städtenamen nach!) einem Städtchen an einem schönen Fluss, der zufällig nach Chiang Rai führt – unserem nächsten "Hauptziel". Unterwegs gibt es Bergdörfer der Akka, Elefanten und vieeeel Regenwald > Insektenspray!!!
Viel Spass im Schnee, vielen Dank und bis bald!
Elefanten:
Hey ihr Beiden.... Nina will jetzt auch nen Elefanten. Als ich sie aber trösten wollte mit dem Gaubatz hab ich
eine hinter die Löffel bekommen.;) Hab aber schon mit dem Feith gesprochen und der klebt dem Loki jetzt nen Rüssel an.
Wünschen euch noch viel Spass auf eurer Reise und wir wollen noch mehr von euren spannenden Berichten.
Viele Grüße Simon und Nina
Carl
Hey ihr beiden!
Hoffe es geht euch gut, ihr habt viel Spaß und kommt wohlbehalten zurück!
Seit ihr weg seid hat sich einiges verändert. Es ist nicht nur das Wetter - es sind die Menschen. Tobey kommt noch später zur Uni - oder garnicht, Irawan kommt
überhaupt nicht mehr ("arbeitet"), Sepp is wehleidiger als sonst und Christian hat zum letzten Pokerabend volle (!!!) Bierdosen mitgebracht! Echt kranker Scheiß!!! In diesem Sinne hoffe ich, dass ihr bald wieder zurück seid und sich alles wieder normalisiert.
Passt gut auf euch auf und bis bald. Gruß, Carl
Ihr wollt Elefanten... |
14.01.2010 |
...hier habt ihr Elefanten!
Die Bilder stammen von unserer Flussfahrt von Thaton nach Chiang Rai. Ein wirklich genialer Trip mit einem Longboat. Fünf Stunden mit ordentlichem Tempo vorbei an einheimischen Fischern, wechselnden Dörfern der Bergvölker und natürlich Wasserbüffeln.
Die Elefantenbilder stammen aus einem Dorf von Elefantenzüchtern, etwa auf 3/4 der Strecke.
Chiang Rai war dann doch eher eine Enttäuschung. Tagsüber konnte uns die Stadt nicht viel bieten. Aber alles hat zwei Gesichter: nachts ist es hier wirklich schön beleuchtet, der Nightmarket ist toll. Er bietet wirklich neue, andere Dinge als der Basar in Bangkok oder der in Chiang Mai (man denkt, immer das selbe, aber sogar die Shirts ändern sich).
Auf dem Trip (eigentlich schon im Hostel) haben wir ein sehr nettes, französisches Pärchen mittleren Alters und zwei nette Franzosen unseres Alters (ebenfalls Pärchen?) kennen gelernt. Sie reisen auch mit uns weiter und wir verstehen uns auch ohne gemeinsame Sprache sehr gut (die Währung reicht). Jetzt geht´s gleich weiter nach Chiang Khong und rüber nach Laos. Das heißt: lange kein Internet und mitunter nicht mal Strom. Der nächste Eintrag wird also etwas auf sich warten lassen.
Viele Grüße in den Schnee
The lao way... |
16.01.2010 |
"Boah hey Laos...."
Man könnte gleich loslegen. Also definitiv ist Laos nicht Thailand! Leider vor allem im negativen Sinne (wer hätte das gedacht?).
Die Grenze war noch super. 30$ Visum laut Buch, und 30$ waren es auch. Danach ging der Nepp los. Alle Preise ca. 30-300% teurer als noch vor einem Jahr (Quelle: Lonely Planet). Wir handeln schon wie im nahen Osten, aber das Budget zu halten fällt schwer...!
In der Grenzstadt Houay Xai haben wir uns ein nettes Zimmer im B.A.P Guesthouse genommen (nein, keine Kölner!!! Lediglich irgendein abgekürzter laotischer Name); doch da waren die Paranoia wieder: "eben ist da doch was an der Wand entlang!?" –kurzes Warten– "Da war es wieder!!"
Es dauerte einen Moment bis wir rausfanden, dass in der Zwischenwand eine nette Nagetierfamilie dabei war, sich ein kleines Nest zu richten... sehr lustig!
Weiter ging es mit einem völlig überteuerten Nachtbus gen Luang Prabang. Was wir nicht wussten: Asphalt ist hier sehr selten. Die ersten Streckenabschnitte wechselten zwischen Piste und Mondlandschaft. Und die Stoßdämpfer nahmen wenig von der Wucht. Vorbei???
– Denkste: Mondlandschaft war Luxus! 70% der Strecke sind Baustelle ohne Bauarbeiter. Wie kommt man darauf, eine Straße an nahezu allen Stellen gleichzeitig aufzureißen? Doch nicht nur das: im Weg standen Laster, lagen Steinhaufen (die wir nicht selten nur mitnehmen konnten), Gerätschaften und Löcher. Vorbei??? – Immer noch nicht: Irgendwie fanden wir Schlaf, obwohl unsere Köpfe ca. 40 cm Hub pro Schlagloch zurücklegten. Auf einmal tut es einen noch größeren Schlag und der Bus bleibt stehen:
Bei einer neugebauten Brücke hatte man vergessen, die nachfolgende Strasse höhenanzupassen. Sprich: wir hingen ca. einen halben Meter im Freien (über dem 10 Meter tiefer gelegenen Fluss!) und der Bus hatte keinen Grip mehr und somit keine Chance, aus eigener Kraft wieder auf die Piste zu kommen. Hilfe?? Denkste: seit ca. 2 Stunden nur Strohhütten! Also musste das Loch aufgefüllt werden. Gesagt, getan: eine schlappe Stunde später machten wir dann wieder 200 Meter Strecke. Dann kam uns ein Bus entgegen :)
Insgesamt haben wir statt qualvollen 12 sage und schreibe 16 Stunden gebraucht!
Doch es war sogar noch schlimmer: die GESAMTE (Übernacht!!!) Busfahrt mussten wir laotische Schlager in Karaoke-Lautstärke genießen! Das hat man dann vom günstigen Reisen "wie die Einheimischen"! :)
Doch es hat sich gelohnt: Luang Prabang, die alte Königsstadt am Mekong, ist der Hammer! Einst französische Kolonie, hat sich die Stadt einen ganz besonderen Charme erhalten. Crépes, Baguette und super Kaffee (endlich!!! In Thailand und Laos denkt man, wir Europäer lieben Nescafé!). Ein feudales Frühstück später waren wir wieder auf dem Dampfer!
Auch das Mittagessen war Spitze. Einziges, riesiges Manko: die Preise. Die Laoten scheinen unverschämt auszunutzen, was sie den Thailändern an touristischer Aufmerksamkeit zu verdanken haben. Thailand ist das Touristenziel, dennoch sind Preise und Menschen fair geblieben. Und der Strom reißt nicht ab. Laos treibt es für uns zu bunt: unsere Reiseführer (2008er und 2009er) gehen jeweils vom halben Vorjahrespreis aus. Und Laos ist inzwischen definitiv teurer als Thailand!
Aber aller Wut zum Trotz: es ist wunderschön! Schon auf der Busfahrt war das Leben um den Mekong gut zu beobachten.
Wir machen also das Beste daraus und werden unser Verweilen in Laos wohl den Preisen anpassen. Sprich: Vang Vieng (15$ Busfahrt statt 5$!) und Vientiane und dann ab nach Hanoi!
Alles Gute!!
hallo ihr beiden! wir haben den bisherigen reisebericht genossen und sind ganz neidisch. in der heimat: nebel, 4 grad, regen.
viel spaß noch und passt auf euch auf! ps. bei uns wird schon wild gekickert!!! Die Beckers
Vang Vieng |
19.01.2010 |
HOW MUCH IS THE FISH
Hi Ihr Zwei! Kurze Grüße von der Uni-Front!
Das mit dem LKW Reifen klingt nach einer Jahrhunderte alten Tradition der Laosiieter, gut Red Hot Chilli Peppers haben Sie damals wohl noch nicht gehört, aber
bestimmt schon Scooter!
Dann wünsch ich Euch mal ne gute Reise! Und: 29Std. Busfahrt werden sicherlich 35 ;-) aber hauptsache ihr kommt gut an!
Gute Fahrt! Euer Bruder aus Rhein-Main-Delta!
Tobi
Hello, als erstes geht natürlich mal ein Geburtstagsgruß raus an die Jessi..."Alles Gute zum Geburtstag ;
)"...und natürlich auch dir lieber Michael sende ich einen lieben Gruß. Ja,...dann mal noch viel Spaß mit Projekt Junglecamp und lasst euch nicht
anquatschen.
Gruß Tobey
HAPPY BIRTHDAY!!!!
Happy Birthday!!! Hoffe, Du kannst Ihn ohne Busfahrt genießen! Viele Grüße auch von Jenny! Bis demnächst! Basti
HAPPY BIRTHDAY!!!
hallo schwesterherz! hallo schwägerin! hallo tante! von den vier beckers aus kaarst die besten geburtstagsgrüße, alles liebe und gute, glück und gesundheit! eine tolle und besondere feier im bus mit deinen partygästen!!! bis bald!!!
Party
Hey hey! Alles Gute zum Geburtstag Jessi. Cool, dass heute Abend bei Dir eine riesen Hausparty steigt. Wird
bestimmt super.
Übrigens: Michis Vordiplomverleihung ist am 08.02. und er hat zu wenig Sozialbeitrag überwiesen. Die Differenz muss bis zum 29.01. beglichen sein sonst wird er
exmatrikuliert.Christian
Ein kleiner Nachtrag betreffend Laos:
Erstmal vielen Dank für all die lieben Geburtstagsgrüße sendet Jessi! Über eure Kommentare freuen wir uns sowieso immer sehr, danke schön!
Vang Vieng´s Spezialität ist das "Tubing": mit einem Traktorschlauch den Fluss hinunter an Bars im Tarzanstil vorbei, beschallt von Scooter & Friends.
Been there, done that! Lustig war´s schon. Auch wenn wir mit nur 1 Bier auskamen (und damit wohl die nüchternsten Menschen waren, die jemals diesen Fluss runterkamen!). Das Wetter war perfekt:
blauer Himmel, kein Wölkchen zu sehen hinter der Kulisse der massiven Karstberge. Landschaftlich ist Vang Vieng der absolute Wahnsinn.
Noch was tolles: es läuft in den meisten Gaststätten (wenn man das mal so nennen kann) rund um die Uhr "Friends"! Unnötig zu erwähnen, dass wir das doch auch ganz gerne mal gucken, um nicht zu
sagen: nahezu alles auswendig mitsprechen können. So haben wir einen Abend rumgebracht. Man kann im Sitzen/Liegen in kleinen Eckchen essen, ein Beerlao schlürfen oder auch mal ne Pepsi (den
Asiatischen Markt hat Pepsi besser im Griff).
Noch ein Geheimtipp ist das Organic Farm Café (okay, Öko-Name) mit seinem frischen, selbstangebauten Gemüse. Alle Gerichte waren absolut lecker, aber hervorzuheben sind die "fresh
Springrolls": frische (und unfrittierte!!) Frühlingsrollen gefüllt mit Kraut, Möhren, Bohnen, Hähnchen, Kohl, Tomaten, Salat, Minze und Thaibasilikum mit einer leckeren Erdnuss-Chili-Sauce. Der
Hammer!
Leider die alte Leier: der ganze verdammte Ort ist eine reine Abzocke. Gerade vor dem Kontrast von Vietnam: hier bietet das Land etwas für das Geld, was es kostet. Und Kultur in Laos war vor allem französisches Erbe. Es wird sich ganz drauf konzentriert die Hand aufzuhalten, und so wird noch für das letzte Rattenloch ein Zimmerpreis verlangt, der allem spottet.
Bestes Beispiel: unser Wunschhostel in Vang Vieng war nur über eine Brücke zu erreichen, die allerdings von einem Mob laotischer Teenies bewacht wurde, die für jede Überquerung (immerhin Hin- UND Rückweg) eine Gebühr verlangten. Es hätte sogar eine Quittung gegeben... Wir suchten uns ein neues Hostel...
In Vietnam ist das Zimmer etwas teurer (zumindest in Hanoi) dafür aber ein himmelweiter Unterschied. Sauber, aufgeräumt, schön, Wlan, warmes Wasser, Fernseher, Balkon und Stuck an der
Decke, wirklich wie man sich ein Hotelzimmer wünscht.
Laos, vor allem aber Luang Prabang, hat schon viel zu bieten, aber nach allem, was wir erlebt haben überwiegen leider die negativen Aspekte (die Busfahrt rechne ich zu 50% zu Laos, das
Reisebüro war laotisch!). Sehr schade, wenn man überlegt, was das Land alles zu bieten hat. Dem Empfinden ist übrigens auch geschuldet, dass wir die Ebene der Tonkrüge leider nicht besucht haben
und auch aus Zeitgründen Vientiane nur zur Durchreise besucht haben.
Ein riesen Eintrag und dennoch habe ich das Gefühl, die Hälfte vergessen zu haben... na ja, das Internet ist geduldig!
Also, viele Grüße an alle und bis bald
Auf einem Sack Reis nach Vietnam... |
22.01.2010 |
Mehr als 30 Stunden sollte sie am Ende dauern, unsere Odyssee nach Hanoi.
Der erste Abschnitt war noch echt entspannt: Plätze hinter dem Fahrer bei einer 6h Fahrt nach Vientiane. Da Laos rein landschaftlich ein wunderschönes Land ist gab es auch noch eine Menge zu sehen.
Der darauf folgende Abschnitt war allerdings alles andere als erfreulich: abgesetzt wurden wir vor der Reiseagentur, die uns dann irgendwann mit einem Minibus zum Busbahnhof karrte. Gepäck
verstaut, machten wir uns auf Platzsuche; doch ein ätzender kleiner Vietnamesenjunge schrie uns an: "get off, get off!" und deutete an, dass wir im hinteren Teil Platz zu nehmen hätten. Uns fiel
spontan Clint Eastwood ein, doch einen Kommentar verkniffen wir uns ;)
Das Schauspiel wiederholte sich bei allen Ausländern, bis der Bus schön sortiert war. Ein Haken an der Sache: hinten haben die netten Einheimischen ihre 30 kg-Reissäcke platziert, die uns nun den
sowieso schon spärlichen Fußraum nahmen.
Natürlich lassen wir uns auch nicht alles bieten und kurzerhand wurden die Reissäcke in den Gang geschmissen, um uns als Fussabtreter zu dienen (anders kam man an den Riesensäcken nicht
vorbei).
Die Pausen waren festgelegt, eine Toilette nicht an Bord und gehalten wurde nicht. Sprich: Wasser einteilen und 4h-Pausen-Turnus angewöhnen. Das kannten wir aber schon (alte Hasen!), also
arrangierten wir uns.
Eine weitere Pause kam gegen zwei Uhr in der Nacht, und als wir länger als die gewohnte halbe Stunde standen fragten wir mal, wie lange die Pause denn ginge… - Sie ging über 4h, der Fahrer hatte
sich schlafen gelegt. Allerdings war nun schon der ganze Bus als Schlafraum okkupiert, was uns zwang, uns mit einer Decke nach draußen auf die Treppe zu kauern. Auf der Fahrt lernten wir aber
einen sehr netten Kanadier und zwei Deutsche kennen die ebenfalls an dieses Schicksal gebunden waren.
Die Grenze: Oh mein Gott, gerade eingeschlafen schallt ein freundliches "GET OUT!" von unserem neuen besten Freund.
Während die Grenzbeamten den Bus und jeden Sack Reis auseinandernahmen durften wir, ohne Instruktionen, auf ein paar Grenzbeamte in einem dreckigen Gebäude warten in einem Pulk von Menschen. Das
war die Ausreise aus Laos. Dann ging es zu Fuss weiter über einen Fluss auf die vietnamesische Seite.
Vor einem Fenster wartend wurden schon mal von jedem ein obligatorischer Dollar eingesammelt, bevor sich überhaupt weiter mit uns befasst wurde.
Gegen weitere 20.000 Dong (1,5 Dollar) und noch einmal 2.000 Dong hatten wir Formulare ergattert und mit den Pässen eingereicht und siehe da: irgendwann hatten wir unseren Stempel! Wohl gemerkt,
dass wir die Visa bereits in Deutschland für schlappe 90 Euro erworben hatten...!
Das war die Einreise nach Vietnam.
Nach schlappen 24h Gesamtfahrzeit von Vientiane (Laos) nach Hanoi und einer 30-minütigen Taxifahrt in einem mit 19(!) Menschen gefüllten MiniVan waren wir endlich in der Altstadt. Jetzt waren wir nur noch einen Taxifahrer (der uns auch gleich sein Hotel aufschwatzen wollte) und einen 10-minütigen Fußmarsch von einer heißen Dusche entfernt.
So schlimm Vietnam auch begonnen hatte, unser Hotel ist der Hammer! In einem Viertel, welches wohl erstmal jeden Europäer stutzig machen würde (aber wohlgemerkt ist Vietnam eines der sichersten, wenn nicht sogar das sicherste Land der Welt!), gelegen, ist es dennoch das mit Abstand schönste Hotelzimmer, das wir je in einem Urlaub bewohnten. Außerdem sehr freundliche Besitzer, WLAN auf den Zimmern (hier ist Vietnam schon sehr weit!) und Balkon.
Hanoi ist eine wunderschöne Stadt; nach einem ausgedehnten Schlaf haben wir uns bei strömenden Regen vor allem die Region um den Hoan Kiem See angesehen. Es gibt kleine Gässchen im französischen Stil mit Cafés und Bistros sowie natürlich überall kleine Lädchen mit allem Möglichen von Kitsch über Kleidung.
Gegessen haben wir heute stilecht in einer Garküche, wo wir just dem Kanadier aus dem Bus über die Füße stolperten (Hanoi ist nicht gerade klein, und er lebt eigentlich in einem ganz anderen Stadtteil!). Es gab eine Hanoier Spezialität: Bun Cha. Das sind Hackfleischbällchen und Schweinebauch vom Grill mit Minze in einer kräftigen Brühe mit Reisnudeln. Hat sehr gut geschmeckt und nach wie vor: unsere Mägen machen den Urlaub mit!
Heute Abend haben wir Karten für die 1. Klasse des berühmten Wasserpuppentheaters Thang Long, direkt neben dem Hoan Kiem See. Umgerechnet keine 4 Euro pro Karte.
Da uns Hanoi vom ersten Moment an so gut gefiel, werden wir hier wohl auch ein bisschen länger bleiben; vermutlich vier Nächte. Das heißt auch, wir haben Internet und Handyempfang. Also wird es wohl noch den ein oder anderen Eintrag über Hanoi, das Wasserpuppentheater, Onkel Ho`s Grab, den Literaturtempel, das Goetheinstitut, usw. geben.
Hanoian Mysteries |
23.01.2010 |
Sind wir wirklich richtig?
Hmmmm....glaub schon, da vorne den Shop kenn ich doch...
Hanoi ändert dauernd sein Aussehen. Wir laufen ständig den selben Weg zurück, heute war ein wirklich gut sortiertes Weingeschäft da – vorher war es das nicht, garantiert...!
Und das war nicht das erste Mal. Zu jeder Tages- und Nachtzeit, auch nicht regelmäßig, öffnen und schliessen die Läden. Sogar ein Adidas-Original-Store erschien heute plötzlich, und wir leben nicht erst seid gestern hier...sondern Vorvorgestern!
By the way, die Häuser sind ca. 4-6 Meter breit, allerdings bestimmt 60 Meter tief. Die Fassade zeigt also nur einen Bruchteil des dahinter liegenden Komplexes, Wohnräume, Zwischenräume, Küchen, etc.
Keine Streuner, keine Hundehaufen, warum nur? Die Antwort liegt (glauben wir) auf der Hand. Hunde die wir treffen sehen auch dankbar und nicht mehr allzu schmackhaft aus :)
In unserem Haus-See, dem Hoan Kiem, lebt eine Schildkröte, zwei Meter groß, mitten in der Stadt und endemisch. Schon die Legende um "Lee Loi" misst ihr eine quasi omnipotente Rolle bei; und es gibt Fotos. Das letzte von 2007; das oder die Viecher leben tatsächlich, lochnesslike in diesem Tümpel-See, riesengroß und sagenumwoben. Wir warten... wirklich!
Der Verkehr rollt und rollt und rollt. Und irgendwie kommt man trotzdem voran. Prinzip ist bekannt, die lauteste Hupe gewinnt ;)
Als Fussgänger muss man sich klar machen, am Ende der Traffic-Kette zu stehen. Nicht ohne Macht, aber die meisten sind härter...
Das originellste an deutschem Essen hier ist, dass es nicht von Exil-Deutschen kommt, sondern von Einheimischen. Wir waren eben im Kaisercafé, aßen Thüringer Bratwurst (hanoier, wirklich leckere Bockwurst, eher Wiener) bei einem deutschsprachigen vietnamesischen Pärchen in einer urigen Atmosphäre. Sehr lustig...
Große Märkte sind hier hässlich und scheinbar nutzlos. Etwas von Wert findet man eh einfach so, irgendwann, ohne es vorher zu ahnen.
Der Kaffee in Hanoi ist das krasseste, was ich (als Kaffeeliebhaber!) je getrunken habe. Im Wasserpuppentheater wurde mir z.B. ein Kaffee gereicht, den ich rein mengenmäßig fast reklamieren wollte, der aber, scheinbar landestypisch, ein Auto hätte starten können; brutal und trotzdem sehr lecker!
Sie sind überall.... Gestern kauften wir uns leckere Donuts, die wir zum Frühstück verzehren wollten. Doch die nasse, kalte Stadt Hanoi hat auch im vierten Stock Kleinst-Ameisen, die kein Pardon kennen; schlimmes Erwachen...
Carl
Hey ihr beiden! Ich hoffe ihr seid immer noch gut drauf und es macht noch Spaß! Bei uns is noch immer tiefster
Winter :-). -11°C heut morgen, an der Uni kann man kaum noch gehn weil die Wege mit ner dicken Eisschicht überzogen sind. Im Moment schneits wieder seh ich grade, hoffe ihr habts n bissel wärmer
;-). Steht Michael eigentlich zur Stupa-Wahl??? Ein Plakat mit seinem Bild begleitet uns an jeder Ecke der Uni. Dann müsst ich ja doch mal wählen
gehn... Passt gut auf euch auf und bis bald! Gruß, Carl
PS: Haltet uns weiterhin auf dem Laufenden, verfolgen alles mit Spannung und leichtem Fernweh
Goethe und Onkel Ho |
23.01.2010 |
Hallo ihr Lieben,
Grüße aus rainy Hanoi! Inzwischen haben wir uns gut auf den Regen eingestellt und zum Glück sind ja auch trockene Abschnitte dabei. Onkel Ho ist übrigens natürlich Ho Chi Minh, der hier allgegenwärtig ist.
Die Highlights der letzten Tage: Wasserpuppentheater, Literaturtempel und ja, auch Goethe!
Gestern haben wir das Wasserpuppentheater im Thang Long-Theater angesehen. Es war wirklich eine tolle Erfahrung. Klasse Plätze weit vorne an der "Bühne", einer größeren Wasserfläche. Links der Bühne sitz ein klassisches, vietnamesisches Orchester, das uns zu Einführung die traditionelle vietnamesische Musik präsentiert; echt sehenswert.
Die folgende Aufführung ist in kleine Themen geteilt, Episoden der vietnamesischen Geschichte, traditionelles Leben und Mystik. Die einzelnen Episoden werden von zwei Sprecherinnen erzählt
(verstanden haben wir nat. nix, keine Übersetzung) und von Musik begleitet.
Ein bisschen wie Augsburger Puppenkiste im Wasser, aber ohne (sichtbare) Fäden eben. Alles wirklich sehr schön und liebevoll gestaltet und ein absolutes Muss eines Besuchs in Hanoi.
Heute haben wir dann den Literaturtempel besucht; leider müssen wir zugeben, nach gefühlten 1.000 Tempeln den Einzelnen nicht unbedingt im speziellen würdigen zu können. Sicher, es gibt überall
kleine Besonderheiten, doch alles in allem: ein Tempel.
Interessant ist die Geschichte des Tempels, der aus Verehrung für Konfuzius erbaut wurde und als "Institut der Söhne des Landes" erste Universität Vietnams war.
Und toll war auch die Fahrt zum Tempel: auf einer Fahrrad-Rikscha durch den Hanoier Verkehr!
Nach dem Literaturtempel machten wir uns auf die Suche nach dem nahegelegenen Goethe-Institut, Vertretung deutscher Kultur in Vietnam; und nach einer kurzen Suche fanden wir es auch
(erstaunlicherweise finden wir uns in diesem Gewirr hier recht gut zurecht).
Die Bibliothek ist lustig, von Michael Ende über Was-Ist-Was-Bücher bis hin zur gesamten Brockhaus-Enzyklopädie ist alles zu finden, inklusive halbwegs aktueller Ausgaben der "Zeit".
Wahres Highlight war allerdings das Café Goethe, ein Restaurant im Gebäudekomplex. Wir hatten schon fast ein schlechtes Gewissen von Kohlroulade mit Kartoffelpüree und einem Rumpsteak angelächelt
zu werden. Das deutsche Bier konnten wir uns allerdings verkneifen, aber der Hunger war einfach zu groß, ZU RECHT!
Das Rumpsteak war gut und gerne 300g oder mehr schwer, perfekt Medium und perfekt im Geschmack, das beste Steak seit ewig! Der Salat schlug dezent die Brücke zur vietnamesischen Küche. Zu den
Pommes gab es süße Chilisauce und garniert war alles mit einheimischem Gemüse.
Auch die Kohlrouladen waren eine riesige Portion, total lecker und trotz Vertrautheit auch irgendwie vietnamesisch (der Kohl macht es wohl!). Der Preis belief sich jeweils auf knappe 4€. Wir
fürchten, morgen noch einmal den Weg auf uns nehmen zu müssen, die Speisekarte war gut und gerne 10 Seiten lang!
Heute Abend geht es noch mal weg, vielleicht in eines der kleinen Bistros um den See.
Übermorgen werden wir wohl die Reise nach Cat Ba fortsetzen, einer Stadt, die auch gleichzeitig Insel und Nationalpark und in der Ha Long Bucht gelegen ist,von der wir hoffen, sie von hier aus ein wenig günstiger und exklusiver besichtigen zu können als aus Ha-Long Stadt (einem Konglomerat aus zwei Städten die eigentlich ganz anders heißen, zu touristischen Zwecken aber umgetauft wurden).
Bis die Tage
Vom wilden Affen gebissen... |
30.01.2010 |
Wortwörtlich...
Um auch wirklich die besten Schnappschüsse zu bekommen, liefen wir nicht nur 13 km quer durch den Cat Ba National Park, immer auf ein Knacken oder Zucken wartend, und nicht selten wort- und bewegungslos für Minuten. Nein, Michi ließ sich sogar auf einer kleinen Insel in der Ha Long Bucht vom wilden Affen beißen! Inzwischen, 36 Stunden später (danke Papa für all die Impfungen, speziell diese!) bekam ich, inzwischen in Hué, eine weitere Tollwutimpfung, was das Risiko nun extrem mindert. Nicht, dass es mir schlecht ging, aber bei Tollwut ist man sich besser sicher. Einer der folgenden "Racker" ist übrigens der wahrscheinliche Übeltäter...
Die Fotos können sich dafür aber sehen lassen! Was tut man nicht alles...
Tathergang:
Seit über einer halben Stunde schossen wir nun schon Fotos von den Affen, viele nur Zentimeter von den (bis dahin) sehr possierlichen Kerlchen entfernt. Leichte Aggressionen (seitens der Affen!)
beobachteten wir lediglich gegen ein paar Russen, die sich einen Spaß draus machten, sie zu ärgern.
Plötzlich schlug die Stimmung jedoch um (wahrscheinlich weil mehr Touristen hinzukamen) und der erste Affe ging auf Jessi los. Gruppendynamik ist von Affen erfunden: das ganze Rudel wird auf
einmal aggressiv, fauchen und trommeln bedrohlich mit den kleinen Fäustchen.
Geordneter Rückzug, dachte ich mir, und hielt den Rädelsführer mit dem Fuß auf Abstand, mich langsam rückwärts bewegend. Doch zwei kleine Feiglinge aus dem Rudel packten mich an den Fersen.
Natürlich trat ich aus, doch da hatte der Affe mir schon unter die Achillesferse gebissen. Nun wurde auch ich aggressiver und siehe da: die Kerle mit Steinen und Sand zu bekicken hielt sie
wirklich auf Distanz und brachte sie zum Rückzug. Nur: als Tierfreund ist das leider nicht mein erster Gedanke gewesen. Aber wir können sagen: wehe, wenn sie losgelassen! Wären die Affen
weitermarschiert, hätten sie sämtliche Touristen ins Meer gedrängt. Und was bei einem Hund vielleicht Eindruck schindet, macht Affen nur wütend. Nicht zu spaßen mit denen!
Doch trotz Nationalpark und Affeninsel, das eigentliche Highlight ist die Ha Long Bucht.
Solch eine atemberaubende Natur findet man auf der Welt garantiert nicht oft. Und das Wetter, in jedem Urlaub würde man drauf schimpfen: Nieselregen und Nebel. Aber hier kommt der
mystische Reiz der zerklüfteten Felslandschaft, die sich überall wie Fabelwesen aus dem Nebel erhebt, eben nur im Nebel richtig rüber. Der Nieselregen war hingegen just for fun und zum
Glück nicht von Dauer ;)
Die Bucht ist Unesco Weltkulturerbe (wie so vieles hier) und wird als eines der 7 Naturweltwunder gehandelt. Wenn ihr uns fragt, ZU RECHT :)
Die Inseln zu zählen wäre zwecklos. Während wir mit einem kleinen Motorsegler kreuz und quer durch die Bucht steuerten, bot sich ein atemberaubender Anblick nach dem anderen. Manche Inseln sehen
wie Drachen aus, T-Rex oder Schildkröten. Wir lagen unterdessen auf dem Dach des Bootes, die Kameras in der Hand, oft nur, um das Tele als Fernrohr zu missbrauchen (unsere Große Kamera ist
analog, Filme also leider teuer!). Seeadler, die auf Beutezug den Himmel durchstreiften, Fischschwärme, die auf der Flucht vor Raubfischen in ganzen Wolken aus dem Meer geflogen kamen, riesige
Höhlen ("Kathedrale") und auch die berühmten Boatpeople, die sich überall in der Bucht auf ihren Inseln einen Wohnraum geschaffen haben (irgendwie Endzeitstimmung): einfach nur
überwältigend die Bucht!
Und so könnten wir ewig weiter schreiben und Bild um Bild hochladen. Wen es interessiert, der kann sich später gerne von uns alles noch mal mit Diashow erzählen lassen (die Fotos geben bei der Verkleinerung nur eine Ahnung...)!
Insel Cat Ba und Haiphong
Angefangen hatte alles denkbar ungut mit der (für uns inzwischen typisch südostasiatischen) Abzocke.
Um erstmal nach Cat Ba zu kommen mussten wir eine Nacht in Haiphong verbringen, einer Stadt, die nichts zu bieten hat und uns trotzdem für ein unterdurchschnittliches Zimmer
(und wir haben gesucht!) unverschämte 16 Dollar in Rechnung stellt; auch das schwach mittelmäßige Essen ließ man sich vergolden. Dann der Inseltransfer, der statt der üblichen 70.000 Dong mal
wieder 130.000 Dong kostete und uns schon wirklich bangen ließ, dass der Aderlass auf der Insel weiter gehen würde. Essen ist zwar nicht geschenkt, aber wunderbar frisch und gut.
Die touristische Infrastruktur ist nicht nur recht günstig, sie ist auch entwickelt. Der Nationalpark lässt sich beispielsweise mit einem Grundmaß an Vertrauen und Orientierung selbst begehen und dank eines gemieteten Motorrollers auch wunderbar allein erreichen.
Wege im Park sind ausgebaut und die Beschilderung schlüssig. Noch nicht wirklich professionell, aber weit über laotischem Niveau :) Insgesamt waren wir sehr froh darüber, die Ha Long Bucht über Cat Ba in Angriff genommen zu haben.
Doch zum Glück ist keine Saison und auf der Insel herrscht so etwas wie parasozialistischer Wettbewerb. (Über die Wirtschaftsverhältnisse und
-gebräuche könnte ich einen ganzen Aufsatz schreiben, völlig durchblicken tu ich immer noch nicht!)
Ein super Zimmer für 6 Dollar (das beste im Haus, unser Blick vom Balkon: siehe Zeile 5, Bild 1).
Affe vs Affe
Hola hermano! pequeno héroe! :-)
Haben von Deiner Heldentat auf N24 gesehen! Hoffe, du steckst den Affenbiss gut weg.
Haben hier ja schon ewig nix mehr von Euch gelesen! Ich bin gerade mitten in der Abschlussarbeit, Jenny baut das geilste Modell, das ich je gesehen habe und ich
freue mich auf Donnerstag, wenn der ganze Kram endlich vorbei ist!!!
So, ich schaffe dann mal fröhlich weiter! Viele Grüße von uns hier! Basti und Jenny!
Soweit so gut, Hué ist da draussen und wartet...
Der nächste Eintrag wird wohl wieder ein bißchen eher kommen. Hier haben wir Internet!
Viele Grüße,
Jessi und Michi
Hué |
31.01.2010 |
Die Tickets nach Da Nang sind schon gekauft, morgen geht es mit dem 10:44 Uhr-Zug weiter. Die Hitze und die nun schon fast 4 Wochen ohne Strand drängen uns ans Meer (von Hué sind es zwar auch nur 14km, aber einen Strand wie man ihn sich wünscht hat man hier leider nicht).
Wir tun Hué definitiv Unrecht, nur zwei Nächte hier zu bleiben, aber der Weg ist noch weit.
Den heutigen Tag haben wir recht früh mit einem guten Frühstück begonnen und uns gleich auf den Weg über den Parfümfluss zur Zitadelle und zur Verbotenen Stadt gemacht. Ein stolzer Fußmarsch bei sengender Hitze durch das Herz der Stadt. Doch gerade auch Abseits der Touristenpfade wurden wir fündig. Tolle Tierfotos, die wir im Nationalpark nicht bekommen hätten.
Die Zitadelle ist natürlich absolut beeindruckend. Wir haben Stunden in und um ihre Gemäuer zugebracht, abwechselnd Natur und Architektur bewundernd (man beachte, die Zitadelle ist mitten in der Stadt). Durch den großen Haupteingang, vor dem ein riesiger Fahnenturm steht, der eine gigantische vietnamesische Fahne trägt und der links und rechts mit riesigen Kanonen flankiert ist, kommt man direkt zur Verbotenen Stadt, teilweise rekonstruiert, teilweise in Ruinen erhalten, die nur von Kaiser und Kaiserin und den Mandarinen bewohnt wurde.
Anschließend haben wir uns noch einmal an kulinarische Spezialitäten von Hué gewagt (Banh: Reisglibber im Schälchen mit Shrimp/Röstzwiebel//Fleisch-Topping und Fischsoßendip, klingt sehr
viel schlimmer als es schmeckt, eigentlich sehr lecker!). Eines ist jedenfalls sicher: bessere Shrimps bekommt man nirgendwo!
Einen "kleinen" Spaziergang an der Le Loi (Uferstrasse) entlang zum Bahnhof hielt dann noch eine kleine Überraschung für uns bereit: ca. 50 cm neben unseren Füßen auf dem Gehweg am Rand
einer Mauer trafen wir diesen Freund, siehe Fotos...
Auf dem Foto nicht so gut zu erkennen: sie war satt! Der Körper war sehr maus-/rattenförmig ausgebeult, inklusive Füßchen.
Heute Abend geht es noch mal schick Essen ins "Carambule" (Michelin-recommended!), das bei moderaten Preisen eine ausgezeichnete Karte bietet. Wir sind gespannt!
Morgen geht es weiter nach Da Nang, China Beach und Hoi An (alles auf einer Strecke von ca. 40 km). Wir freuen uns auch auf unseren ersten richtigen Ausflug ins Südchinesische Meer (wofür schleppen wir sonst Schnorchel und Taucherbrille durch halb Südostasien?).
Alles Liebe und viele Grüße
Bilder
Hi Ihr Zwei! Mensch, das sind echt klasse
Bilder, die Ihr da gemacht habt! Da ich jetzt fertig bin mit der Bachelor-Arbeit könnt Ihr ruhig wieder mehr
schreiben! :-) Freu mich schon auf die Bilder!! Weiterhin gute Reise!
PS: DIDI (oben)bedeutet auf chinesisch kleiner Bruder!
Der Wolkenpass... |
02.02.2010 |
Es ist wahrscheinlich eine der schönsten Bahnstrecken, die wir gestern früh von Hué nach Da Nang passiert haben. Leider ließen sich die Fensterscheiben des Wagons nicht öffnen,
so dass die Fotos leider nur eine Idee von dem geben, was sich uns an Aussicht bot.
Der Wolkenpass teilt Vietnam in einen subtropischen Norden und einen tropischen Süden. Der Name kommt nicht von ungefähr: im Schritttempo schraubt sich der Zug ins Gebirge, durch Tunnel und
Dschungel, der oft völlig in Nebel gehüllt ist und nach und nach den Blick auf die atemberaubende Bucht von Da Nang freigibt. Das sehr aufgewühlte Südchinesische Meer bricht sich hier an
zerklüfteten Felsen oder läuft auf fast völlig unzugängliche Strände auf. Ab und zu erscheint eine Befestigungsanlage aus einem der vielen Kriege: gegen die Japaner, die Franzosen und dann
natürlich die Amerikaner. Zugänglich sind die Anlagen lediglich über die Bahnstrecke oder durch den Gebirgsdschungel. Hier Wache zu stehen, jenseits der Zivilisation, auf wolkenverhangenen
Regenwald zu starren, die kaum weiter als 30 Meter Sicht erlauben, das will man sich besser nicht vorstellen...
Da Nang ist aufgrund der Kriegswirkungen leider keine sehr ansehnliche Stadt und wird von uns (wie von den meisten Touristen) lediglich als Transit entlang des berühmten China
Beach ins 40km südlich gelegene Hoi An missbraucht. Hoi An hingegen ist ein süßes Fischerdörfchen, das vom Tourismus völlig überrannt wurde, sich aber dennoch einen großen
Charme bewahren konnte.
Vom Tourismus überrannt war leider das Stichwort: so ziemlich alle günstigen Unterkünfte <10$ waren (natürlich!) restlos ausgebucht. So mussten wir schweren Herzens in ein 2** Hotelzimmer für
15$ ziehen. Doch Anfänger sind wir ja nun nicht :)
Breakfast included, und zwar im 3***-Schwesterhotel. Und die Differenz zu einem eher günstigen Zimmer essen und trinken wir uns jeden Morgen mit Leichtigkeit rein. Das Frühstück ist zudem
glücklicherweise wirklich üppig. Kaffee in rauen Mengen (sonst eher Luxusartikel, max. einen pro Tag!), frisches Obst, Baguette, Ei, Gemüse, Butterlaible (die Schwaben werden es kennen) und
Gebäck vom Feinsten! Wir lassen es uns also gut gehen, radeln mit vollem Bauch zum 4 km entfernten Strand, machen (im Moment z.B.) eine keine Mittagspause. Abends geht es in die pittoreske
Altstadt, wo sich Fischerhüttchen um eine kleine Bucht schlängeln, Lampions in den Bäumen hängen und ein Lokal neben dem nächsten steht.
So werden wir es wohl noch 2-3 Tage aushalten, ich lasse mir gerade (trotz knappster Kasse) einen Anzug schneidern. Die Gelegenheit ist zu gut: qualitativ sind die Anzüge hier wirklich ordentlich
(wenn auch nicht Cashmere oder Merino wie sie vorgeben), in reiner Wolle. Sie werden anhand von Modellen in Prospekten (Ansons und Co.) individuell gefertigt. Man kann sich sogar aussuchen, mit
welcher Seide der Anzug ausgeschlagen werden soll.
Viele werden das aus Bangkok bzw. Thailand oder Singapore kennen. Das Beste an der Sache ist aber, dass wir die Schneiderin auf 60$ (für Anzug und Hose!) herunterhandeln konnten. Im Vergleich: in
Bangkok wollte ein Schneider nach einigem Verhandeln noch 150$; und wir ließen es sein.
Auch wenn sie hier nur sehr widerwillig annahm und noch mal auf 70$ erhöhen wollte, und dann, als wir auch noch die Zahlung auf 50% jetzt, 50% bei Gefallen festlegten, sogar fast böse wurde,
kamen wir schließlich doch überein. Fotos werden folgen...
Gerade haben wir über den Zaun unseres Balkons (!) einer Händlerin zwei Früchte abgekauft: eine Mango und eine ??? Die Mango war sehr lecker. Die ??? sieht aufgeschnitten aus wie ein Apfel mit 3
dicken Kernen, ist irgendwie milchig und schmeckt ein wenig wie Honigmelone, lecker jedenfalls. Foto unten für die Entgiftungsabteilung :)
Außerdem noch das Foto einer hiesigen Spezialität Banh Vat, übersetzt heißt sie "weiße Rose": gedünstete Klebreistaschen mit Krabbenfüllung. Es schmeckt zwar exotisch, aber wirklich lecker.
Eigentlich wie alle Spezialitäten, die wir bisher probiert haben.
Das war´s schon wieder für heute! Viele Grüße ins Winterland!
Nha Thrang by Sleeper |
05.02.2010 |
Früh um 5:45 Uhr sind wir in Nha Thrang angekommen. Das Sleeperbus-Konzept hat uns mit der generellen Busreise wieder ein wenig versöhnt. Die sogenannten "Sleeperbusse" haben richtige Betten statt Sitzplätze (Etagenbetten, jeweils zwei übereinander) mit halbwegs ordentlichem Platzangebot. Die Kosten sind seltsamerweise nicht viel höher als für den Zug und man kann sich außerdem eine Nacht im Hotel sparen.
Zudem habe ich mich mit der zweiten und letzten Anti-Tollwut-Impfung ausstatten lassen. Die Prozedur war in Hoi An glücklicherweise deutlich unkomplizierter und zudem ein echtes Schnäppchen! Nur 20$ und man ist dabei; zwei Ärzte, freundliche Betreuung und eine butterweiche Spritze :)
Hoi An haben wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlassen; froh, dass es endlich weitergeht aber sehr traurig darüber, nicht noch ein Weilchen länger hier bleiben zu
können.
Vor zwei Tagen haben wir nämlich auch noch das perfekte Restaurant gefunden. Und es war wieder einmal so eine komische Sache. Wir können es nämlich echt nicht besonders gut leiden, dass man hier
ständig von der Seite angequatscht wird. Ohne Pause! "Where are you going?", "Where are you from?, Oh, Guten Tag!" bzw. "Hey, specal price for you, Happy Hour". Und wenn wir erläutern, warum wir
nicht mehr Sonnenbrillen brauchen als eben jene auf unseren Nasen, soll man dennoch "Do it for me!" mindestens eine weitere kaufen.
Man ist eigentlich inzwischen wirklich dran gewöhnt, aber ob ihr´s glaubt oder nicht: heute früh um 5:45 Uhr wurden wir, gerade aufgewacht und aus dem Bus gestolpert, prompt wieder
umringt. Das geht schon an die Nerven!
Zurück zum Lokal: "Hey come in!" beim Beschauen der Karte "Happy Hour!" (das erste erlernte englische Wort der Kinder hier, nehmen wir an). Eigentlich unser persönliches Gegenteil von "Sesam
öffne dich", sprich: man geht normalerweise direkt weiter, wenn einem so auf die Pelle gerückt wird. Aber wir waren guter Laune, die Essenspreise waren gut und zudem "Beer Hoi" auf der Karte (das
berühmte, frische vietnamesische Bier für nur 4.000 Dong pro Glas), und das trotzdem noch freundliche Auftreten der Dame am Eingang ließ uns bleiben.
Auf der Terrasse (mit wunderschönem Blick auf die Bucht) angekommen wurden wir direkt in Empfang genommen und an einen hinteren Tisch verfrachtet, "der Nächste, der vorne frei wird ist eurer!".
Das forsche Auftreten der Dame, die völlig überfüllte Küche, der Name des Lokals (4 you) und das zweifelhafte Versprechen eines besseren Tisches ließen bei uns alle Alarmglocken
aufheulen: Massenabfertigung!
Doch weit gefehlt: ein Tisch wurde frei, direkt an der Brüstung und unsere Vorspeise (Cao Lau, Spezialität aus Hoi An) war um Längen besser als die, die wir unlängst aßen. Wirklich
toll!
Und die Hauptspeisen waren allesamt von der Qualität, die wir nur an einem Ort in Thailand und einem in Laos (Organic Café) und bei einem Gericht in Hanoi bisher erhalten
hatten. Eine Offenbarung: frisch, völlig neu, speziell gewürzt und große Portionen. Ich hatte Shrimps mit Knoblauch/Ingwer/Gemüse und Reis (bestimmt 40 Shripms bei unter 2€ Preis!) und Jessi
hatte Entencurry mit Cashews und Reis. Beides absolut Klasse!
So beschränkten wir uns auch die nächsten Tage auf ein feudales "All inclusive"-Frühstück und, nach Strand und Stadtbummel, unseren Besuch im "4 You". Rindersteak in Bananenblatt(!) mit Zitronengras, Rindercurry, Wan Tan "Hoi An" und Shrimps in sämtlichen Variationen. Immer neu, immer absolut gut! Ein echter Tipp! Im Anschluss waren wir übrigens immer im Tam Tam Café, einer Confiserie französischen Stils, die die besten Desserts weit und breit produziert, z.B. Joghurt-Passionsfrucht-Creme!
Mein Anzug ist übrigens fertig, drei kleine Nachbesserungen und nun sitzt er gut und sieht sehr schick aus.
Jetzt geht es gleich an den berühmten Strand von Nha Thrang, was, positiv, das "Nizza Vietnams" genannt wird und auch, negativ, das "Mallorca Vietnams". Unser Urteil folgt!
Wir wollen hier übrigens auch ein Taucherboot abgreifen und uns mit an die Riffe nehmen lassen, die eine Korallenwelt zu bieten haben, welche die gesamte Karibik an Vielfalt nicht übertrumpfen kann. Nur große Fische fehlen, das wundert hier aber wirklich nicht. Umweltschutz ist hier noch eine Randerscheinung.
Bilder folgen! Viele Grüße und danke für die Stimmen (StuPa)!
Jessi und Michael
PS: Kleines Suchspiel noch am Ende (vorletztes Foto): Wo ist der Hund...?
Leere Riffe in Vietnams Nizza |
07.02.2010 |
Wir sind in Saigon angekommen!
Doch zunächst einmal noch zu Nha Thrang! Der erste Eindruck fiel leider eher negativ aus. Hotelburgen, Standard-Vietnam-Fassaden (allgegenwärtige kubistische Betonblöcke, sehr
hässlich, ohne große individuelle Gestaltungsmöglichkeit). Königin dieser Bauweise ist übrigens die Stadt Da Nang, die in den Kriegen leider alles an schöner Baumasse verloren zu haben
scheint.
Jedenfalls gestaltet sich auch die Hotelsuche trotz permanenter Begleitung nerviger Hotelbroker schwer. Die Empfehlungen aus den Büchern sind leider schon voll und die ersten Versuche sind zu
teuer oder haben sonstige Makel. Ein freundliches Mädchen bittet uns dann, sich mal ihr Hotel anzusehen, neu, und daher nicht in den Führern vermerkt. Gesagt, getan: wir hatten unser Hotel! Neun
Dollar mit allem drum und dran in einem wirklich netten Hotel, sehr schön gepflegt und sauber und von einer freundlichen vietnamesischen Familie betrieben. Sen Váng Guesthouse Nha Thrang
(bzw. Golden Lotus): mal wieder Glück gehabt!
Auch wenn die Fahrt uns wirklich sehr geschafft hat beschließen wir zu frühstücken (im Cheers Café, sehr nett) und an den Strand zu gehen. Der Strand ist übrigens der gesamte Osten von Nha Thrang, ein riesiger, doch gepflegter Stadtstrand mit schöner Uferpromenade und Strandclubs.
Die Wellen hier sind übrigens atlantisch und nach zwei Metern wird das Meer bereits drei Meter tief. Dennoch ein echt guter Ort zum Baden, der Strand ist weitestgehend sauber und auch das Meer ist anderenorts dreckiger. Was mir, natürlich gleich mit Schnorchel im Mund und Taucherbrille vorm Gesicht, auffiel: das Meer ist wie tot! Weit und breit nicht ein Fisch, ein Shrimp oder irgendein Lebewesen zu sehen (sogar der Meeresgrund lässt nur sehr sporadisch auf Wattwürmer schließen). Wundert allerdings auch nicht wenn man, durch Schraubengeräusche an die Oberfläche gelockt, die Fischerboote 10 Meter vom Strand mit Schleppnetzen fahren sieht. Eine Schande, die sich auch am nächsten Tag am Riff zeigen sollte...
Zudem, same same, alles voll mit nervigen Verkäufern, die einem alle 10 Minuten auf eine plötzliche Meinungsänderung hoffend ihre Waren feilbieten. Immerhin, ne Sonnenbrille als Ersatz für eine kaputte fanden wir für unter 2€; und echt nicht die Schlechteste!
Den restlichen Tag verbrachten wir ob Übermüdung ein wenig im Trance-Zustand. Nettes vegetarisches Mittagessen im Café des Amis und gleich nebenan beim reiseführerempfohlenen
Nicht-Sauftour-Schnorchelunternehmer "Vu". Wirklich ein sehr netter, junger Tourveranstalter mit viel Humor. Die Schnorcheltour mit 8.30 Uhr Aufbruch, Schnorcheln an den besten Riffen,
Mittagessen, weiteren Schnorchelstopps und schließlich noch riesiger Früchteplatte und Kaffee kostet 14 $, sicher nicht wenig, aber rückblickend jeden Cent wert. Der Rest vom angebrochenen Tag
war eher nicht der Rede wert: passables Essen, völlig gerädert ins Hotelzimmer und auf HBO einen eher schwachen Film zum Einschlafen geschaut.
Nächster Tag, 8:30 Uhr: Aufbruch zum Schnorcheln nach super Frühstück im Cheers Café. Der Hafen ist ein Stück außerhalb von Nha Thrang gelegen und wir werden von einem Minibus chauffiert. Auf einem süßen Bötchen starten wir also die Überfahrt bei etwas unruhigem Seegang, jedoch perfektem Wetter. Das erste Riff ist auch bald erreicht und es kann losgehen. Die Unterwasser-Videokamera, die wir vor dem Urlaub noch günstig erstanden haben wurde auf Herz und Nieren geprüft. Soviel sei gesagt, Test bestanden. Ordentliche Bilder guter Schärfe, lediglich mit störendem Ruckeln. Kann aber auch am Player liegen. Die Korallen waren wirklich vielfältig, oft auch sehr, sehr schön, jedoch wirkte das "Riffleben" im Vergleich zur Karibik extrem blass. Große Fische scheinen in diesem Meer sowieso nicht mehr zu existieren und die kleinen sind bei weitem nicht zahlreich. Stabhechte waren so ziemlich die größten Riffbewohner (außerhalb der Korallen). Auch schwimmt überall Müll durch die Riffe und Seile, die die riesigen Fischfarmen auf dem Meer halten sollen, sind quer durch die Korallen gespannt und zerstören diese im Umkreis. Trotzdem waren wir fast ununterbrochen unter Wasser (mir kam auf den kurzen Transitstücken bzw Essenspausen sogar das Wasser aus der Nase!), am filmen und wirklich auch den letzten Winkel erkundend. Übrigens fiese kleine Feuerquallen unterwegs! Alles in allem war es schon ein schönes Erlebnis; wenn man jedoch andere Riffe kennt, wird man zwangsläufig enttäuscht sein, auch wenn die Anzahl der verschiedenen Korallen die der Karibik weit übertrifft. Leider konnten wir auf Fähren und am Meer beobachten, dass die Menschen aller Altersschichten das Meer als Mülleimer nutzen und sich auch nicht daran zu stören scheinen, dass es oftmals nur noch eine stinkende Brühe ist (vor allem die Flüsse!). Umweltschutz ist hier trotz der allgegenwärtigen Energiesparlampe echt kein Thema.
Am Abend, den wir in einem grandiosen und günstigen Restaurant ("Khanh Kat") verbrachten und später in der Why Not-Bar, trafen wir doch wirklich die Schweizer aus Cat Ba wieder, mit denen wir dort ein paar Abende (Australian Open, Roger Federer, olé olé!) verbracht haben. Einer von ihnen wurde in Hoi An (wo wir uns knapp verpassten) für einen vietnamesischen Cannes-Beitrag gecastet und zu drei Tagen Dreharbeiten verpflichtet. Ein Film über das Massaker Amerikanischer GI´s in My Lan (grausame Geschichte, Präsident Nixon begnadigte übrigens den kommandierenden Offizier, der wegen 22-fachem Mord in erster Instanz schuldig gesprochen wurde). Eine wohl sehr krasse Erfahrung, man darf gespannt sein, ob die Produktion tatsächlich in Cannes aufgeführt wird.
Jedenfalls verbrachten wir auch den darauffolgenden Tag noch am Stand von Nha Thrang, wo wir uns eine zeitlang mit einem älteren Ehepaar aus Bremen, die in die entgegengesetzte Richtung reisen (in Kambodscha also schon waren), austauschten. Gekrönt wurde der Abend von einem weiteren grandiosen Abendessen im Khanh Kat und dann bestiegen wir auch schon den Sleeper Bus, den unsere nette Hotelier-Familie für uns gebucht hatte. Wir waren die einzigen Touristen, haben aber auch viel weniger als sonst bezahlt und hatten eine echt gute Fahrt. Unser Hotel war einfach nur perfekt!
Saigon, das wir heute per pedes erkundet haben bekommt allerdings gleich einen eigenen Eintrag (denn bewegen können wir uns eh nicht mehr!).
Viele Grüße
Tetoffensive in Saigon! |
08.02.2010 |
Die "Tet"-Feiertage haben begonnen und läuten das Jahr des Tigers ein! Welch Freude überkommt einen beim Anblick der schönen und glitzernden Plastiktiger, die nun allerorts verkauft, dekoriert
und ausgestellt werden. Herrlich kitschig stilisiert und so geschmackvoll in Szene gesetzt, als wäre ein Ed-Hardy-Shirt heimlich des Nachts zum Leben erwacht und hätte munter Kinder
gezeugt!
Spass beiseite, die ganze Stadt ist auch wunderschön mit Lampions und einem Meer aus Blumen dekoriert! Die Tiger bewohnen lediglich dieses Meer :)
Früh angekommen (6:30 Uhr) und dennoch ausgeruht machten wir uns gleich auf Schusters Rappen auf den Weg in die Innenstadt, denn, wen wundert´s, hat es uns in das Backpackerviertel um die Pham Ngu Lao verschlagen. Kirche, Kriegsmuseum, Palast der Wiedervereinigung, Notre Dame (ja, die Kathedrale trägt hier denselben Namen), die Post, Rue Pasteur, die Oper und alles weitere bis an den Hafen auf einer qualvoll langen Tour! Die Zeit wird nämlich schon knapp und nach dem morgigen Tag mit einer Tour zu den 60 km nördlich gelegenen Tunneln von Cu Chi (der Vietkong hat hier ein gigantisches Tunnelsystem bis nach Saigon geschaffen, das nie völlig zerstört werden konnte) und vielleicht dem anschließenden Besuch des Botanischen Gartens geht es nämlich Mittwoch früh nach Phnom Penh, Kambodscha. Und eine Woche drauf fliegen wir ja auch schon wieder von Bangkok. Traurig, Shianoukville muss wohl ausfallen, damit wir genug Zeit haben den Rest wirklich zu entdecken.
Á propos Kriegsmuseum: ich fand auch eine manövrierfähige Flak!
Der Verkehr hier ist zwar wieder brutal und ein Spaziergang wie der heutige fällt bei der Luftfeuchtigkeit und den Temperaturen sowieso schon schwer; dennoch fühlen wir uns immer noch sehr wohl und sind schon wirklich traurig, wie schnell die Zeit vergeht. Ein oder zwei Wochen mehr wären schon schick gewesen :) Wir freuen uns aber auch riesig auf Familie und natürlich auch Freunde, sogar Uni und Alltag! Und keine Ameisen mehr im Bett! Deutsches Brot, deftiges Essen, unaufdringliche Menschen und ruhige Abende! Eine gute Woche und Deutschland hat uns wieder!
Wir hoffen, auch aus Kambodscha Reiseberichte senden zu können, allerdings ist das auch schon wieder eine andere Welt, daher können wir nicht sicher sein. Sollte aber nicht der letzte Eintrag bleiben!
Alles Liebe
Im Hessenpark des Vietkong |
09.02.2010 |
Den Hessenpark kennt wahrscheinlich nicht jeder, aber jeder kennt ein Freilichtmuseum wie den Hessenpark (der übrigens spitze ist!): historische Dörfer, in denen das Leben zu jener Zeit
nachgestellt ist, oft wird frisches Brot gebacken, Vieh läuft durch den Streichelzoo...
Eben so ein Freiluftmuseum haben wir heute besucht, allerdings war die nachgestellte Dorfgemeinschaft der Vietcong im Guerrilla-Krieg, nämlich die Tunnel von Cu Chi, ca. 60 km nördlich
von Saigon. Von hier organisierte der Vietcong über ein gigantisches Tunnelnetzwerk die Aktionen in der Region bis in die Hauptstadt Südvietnams.
Oftmals sehr makaber und weit abdriftend in den Nachkriegskitsch (hier mal der anderen Seite, Amerika hat seinen eigenen Kitsch) bzw. Propaganda, ist die Anlage dennoch wirklich einen Besuch
wert. Das meiste ist realistisch und sachlich dargestellt und gibt einem einen beklemmenden Eindruck von dem Leben als Vietcong. Bild 12 zeigt beispielsweise den Anti-Napalm-Schutz eines
Unterschlupfs: die verwendeten Blätter brennen nicht und sind so dicht verarbeitet, dass Napalm einfach "abfließt". Jeder überirdische Bau hat natürlich einen Zugang zum Tunnelnetz. Erstaunlich
ist vor allem auch die Küche, deren Rauch einen eigenen kleinen Tunnel nutzt, um einige Meter neben dem eigentlichen Haus auf breiter Fläche nahezu unsichtbar ans Tageslicht zu dringen.
Waffen wurden im übrigen vor allem aus Blindgängern der Amerikaner gefertigt. Das Pulver wird entnommen und für Minen und andere Sprengfallen verwendet. Apropos Fallen, das ist der makaberste
Teil der Führung. Die vielfältigen Fallen kommen in ihrer Art nicht selten sadistisch vor. Die auf dem Bild befindliche "Tigerfalle" ist wohl die bekannteste, bei weitem aber nicht die
widerlichste Falle. Fast der gesamte Widerstand kann so lokal organisiert werden. Es gibt eine Krankenstation, Küche, Werkstatt, Schlaf-, Ess- und Wohnräume, Reisschnapsdestillen und natürlich
Wachbunker. Der Blick aus solch einem, vom umliegenden Dschungel aus fast unsichtbaren Bunker ist auf Bild 20 zu sehen, Auf Bild 15/16 stellt eine Frau Reispapier für Frühlingsrollen
her.
Wie immer ist natürlich alles durch Tunnel verbunden. Der Tunnel war das wichtigste Element im Widerstand: er bot Schutz, vor allem vor Bomben, verbarg vor Blicken, diente als Kommunikationsnetz und war oft auch Lager, Krankenhaus, Schlafgemach und alles in einem. Beklemmend, aber bei der lehmigen Konsistenz der Erde hier bekommt man schon einiges an nötigem Vertrauen, um in den Tunnel zu steigen. Wie so ein Fluchttunnel mitten im Dschungel benutzt und versteckt wird haben wir euch in einer kleiner Fotoserie demonstriert (Bild 5-8).
Jessi war der Gedanke an die Enge der Tunnel verbunden mit schubsenden und drängelnden Touristen sehr suspekt; die äußeren, größeren Bereich besuchten wir aber ohne Probleme. Mir gab der Boden das nötige Vertrauen: fest wie Beton!
Doch was wäre die Demonstration aller Aspekte des Lebens eines Guerrilleros ohne die Demonstration des AK 47 Sturmgewehrs, der berühmt-berüchtigten Kalaschnikow? Auf der Schießbahn konnte man ein paar Kugel abfeuern...und da ließ sich auch Jessi nicht zweimal bitten!
Aussehen tut das Ganze natürlich sehr martialisch. Die Zielscheiben waren allerdings Häschen (und keine sehr hübschen). Für alle Grundwehrdienstabsolventen: das Ding hat erschreckend wenig
Rückstoß!
Doch noch eine lustige Sache hielten die Tunnel für uns (und vor allem für Jessi) bereit. Kleine Vorgeschichte: Jessi hat keine richtigen Schuhe zwischen Flipflop und Trekkingschuh dabei, da sie
ihre "Brückenschuhe" defekt wegwerfen musste, schon ganz am Anfang der Reise. Der richtige Ersatz war allerdings in den Ländern der Fälscher schwer zu finden. Bis jetzt...
Die sogenannten Ho-Chi-Minh-Sandalen! Gefertigt aus alten Auto- oder LKW-Reifen und tatsächlich bequem. Zum Preis von umgerechnet 2€ führt da wirklich kein Weg dran vorbei.
So, genug für heute! Wir melden uns wenn möglich ab morgen aus Kambodscha (Ankunft ca. 15 Uhr, Phnom Penh).
Viele Grüße und bis bald
Viel Neues!
Hi Ihr 2! Viele Grüße aus dem verschneiten Taunus! Wir haben konstant minus Grade und der Winter ist mal
wieder zurück! Von wegen globale Erderwärmung! Pah! Was glaubt ihr, wird Clemi sagen, wenn ich ihm diese brutalen Bilder zeige!? Schämt Euch!
Ihr seid ja schon fast Amerikaner!
Habe übrigens meinen Bachelor-Abschluss in der Tasch und melde mich gerade eben an der TU Kaiserslautern an!
So, jetzt gibts aber erstmal Essen, hoffe es gibt noch ein paar News von Euch bevor ihr wieder hier ankommt!
Viele Grüße und bis bald! Der Bruder
Über die Grenze... |
11.02.2010 |
Endlich haben wir das letzte Visum in der Tasche (naja, ein neues für Thailand folgt auch noch...). Der Weg nach Kambodscha war sehr bequem: ein guter Bus mit ordentlichem Service und Toilette(!!!). Auch die Ausreise gestaltet sich erstaunlich leicht und unkorrupt (wir mussten diesmal keine ominösen Gebühren bezahlen). Doch natürlich konnte es nicht so einfach bleiben!
Auch das kambodschanische Visum war, zwar 5 Dollar teurer, aber schnell ausgestellt. Doch was wartete hinter der Visa-Stelle? Die Quarantäne-Schleuse! Kein Problem, sollte man denken. Doch ungut war, dass Jessi seit zwei Tage eine starke Erkältung hat, fieser Schnupfen, Kopfweh und alles was dazu gehört.
Wir bekommen also ein Formblatt, sinngemäß: "Hiermit versichere ich gesund zu sein und vor allem keines der folgenden Symptome aufweise: Schnupfen (Treffer), Kopfschmerzen (Treffer), Niesen
(Treffer, dauernd!), Husten (nicht zu akut, aber ja: Treffer), Fieber (bisher doch hoffentlich nicht!?)."
Also alles in allem: Jessis Zustand!
Nun sind wir ja nicht dumm und haben genug Fantasie um zu wissen, was in etwa bei wahrheitsgemäßer Angabe bevorsteht, nämlich bestenfalls eine Untersuchung, die unser Busunternehmen sicherlich nicht abwarten möchte.
Was bleibt uns also anderes übrig als zu lügen? Und so taten wir auch! - "Ich, krank?? Neee!"
Allerdings stand uns der nächste Schock bevor: der Beamte, der die Zettel einsammelt hat eine Art Pistole in der Hand: ein Non-Kontakt-Fieberthermometer! Und jeder Einreisende bekam eben jenes vor die Stirn gesetzt!
Doch alles ging gut und glücklicherweise schlug das Ding auf Angstschweiss nicht an! Jessi verkniff sich das Niesen, was ca. 150 Meter hinter der Kontrollstelle dafür umso heftiger wieder
losbrach!
Mit blauem Auge davongekommen!
Inzwischen sind wir in Phnom Penh, haben ein hässliches Hostel in einem (dem ersten Eindruck nach) zweifelhaften Viertel. Doch glücklicherweise ist es das nicht. Okay, die Baumasse ist wirklich ranzig, aber im Großen und Ganzen ist das Zimmer sauber und die Umgebung nicht die schlechteste.
Phnom Penh selbst hat echt viel zu bieten; der Königspalast, das Nationalmuseum, die ganze Gegend um die Uferpromenade, wirklich schön. Zum Sonnenuntergang haben wir uns übrigens
gestern für den FCCC entschieden, den Balkon des Foreign Correspondents Club of Cambodia, der während der Indochinakriege zu grosser Berühmtheit kam. Genial: Cocktails zur
Happy Hour sind zwar immer noch nicht ganz billig (2,75$), aber authentisch und nicht mit Fusel gemixt, wie sonst in den Happy Hours von Thailand über Laos bis Vietnam.
Der riesige Balkon ermöglicht einem den Blick über die geschäftige Straße auf die Uferpromenade und den Tonle-Sap-Fluss. Ein toller Ort zum verweilen.
Der einzige Wermutstropfen: das Essen hier (Phnom Penh allgemein) ist brutal teuer! In Vietnam aßen wir für die Hälfte des Preises. Paradoxerweise war dort das Frühstück eher teuer, was hier günstig ist! Man könnte meinen, dass zwei Länder in solch enger Nachbarschaft in diesen Punkten angeglichener sein sollten. Aber da wären wir wieder bei Wirtschaft und die ist hier ein Kapitel für sich.
Morgen früh geht es weiter nach Batambang (gegenüber Siem Reap (Angkor Wat), der mit 300.000 Einwohnern zweitgrößten Stadt des Landes. Hier wollen wir uns ein unverfälschteres Bild von Kambodscha machen. Von dort geht es dann wohl mit dem Boot über den Fluss und den Tonle-Sap-See nach Siem Reap, wo der Sonntag ab 5 Uhr morgens den Ruinen von Angkor gehört! Montag oder Dienstag geht es dann auch schon nach Bangkok zurück, wo wir Mittwoch den A380-800 nach Dubai und dann den Flieger nach Frankfurt nehmen. Die Reise neigt sich also leider schon dem Ende, aber mit den Tempelanlagen von Angkor liegt auch noch ein echtes Highlight vor uns!
Wir gratulieren meinem Bruder übrigens zu seinem erfolgreichen Bachelor in Architektur und auch wenn es ein Fernstudium ist: schön, dass du auch an die TU Kaiserslautern kommst!
Viele Grüße an euch alle und bis ganz bald! Es wird wohl noch einen Eintrag und ein paar Fotos geben, aber wohl erst in Siem Reap!
Jessi und Michael
PS: Zum letzten Bild: "Kramer mit Krama"
Der "Krama" ist hier ein berühmter Schal, und wir sind der Meinung (auch wenn wir da scheinbar alleine stehen) jeder Tourist muss einen haben. Mode? Nein, eher Selbstschutz! Laufend steht man mit dem Tuk-Tuk hinter LKWs im Stau. Der letzte Regen ist 2 Monate her und alles liegt im Staub. Der Schal ist die Lösung gegen das Smog-Problem (und hilft im Bus gegen die ständig krank-hustenden Nachbarn). Was braucht man mehr?
Karte
Hallo ihr beiden, vielen Dank für die Karte,
ist schon angekommen.
@ Michi: Lass uns telefonieren sobald ihr zurück seid, es wäre an der Zeit sich die güldenen Schreibgeräte zu
überreichen.
Viel spaß noch Grüße
Alex
P.S.: Auch liebe Grüße von Sonja, hat sich sehr über die Karte gefreut
Angkor Wat und back to Bangkok |
25.02.2010 |
Von Phnom Penh ging es erstmal mit dem Bus nach Battambang. Die eigentlich zweitgrößte Stadt Kambodschas fühlt sich eher wie ein Dorf an: ruhig und beschaulich, mit einem der schönsten Märkte die wir überhaupt sahen. Gelegen ist Battambang westlich des Tontle Sap, des riesigen Sees inmitten Kambodschas, mit dem es durch den Fluss Stung Sangker verbunden ist. Dieser Fluss (genauer seine Landschaften und schwimmenden Dörfer sowie die Tatsache, dass er in den Tontle Sap mündet) war für uns der Hauptgrund, nach Battambang zu kommen. Über den Fluss lässt sich nämlich auch mit einer der schönsten Bootsfahrten Siem Reap erreichen, die Stadt der Angkor-Ruinen. Also ging es am nächsten Morgen schon früh los auf die 12-stündige Bootsfahrt, die – unbeschreiblich schön wie sie war – an dieser Stelle nicht weiter beschrieben wird. Gerne später anhand von viiiiiielen Fotos :)
Siem Reap also. Schon auf den ersten Eindruck merkt man, dass diese Stadt deutlich gepflegter und "wohlhabender" ist als der Rest des Landes. Ein obligatorisches Backpacker/Partyviertel fehlt natürlich auch nicht, doch wir suchen die Ruhe eines etwas vom Zentrum entfernten (dafür näher zu den Ruinen gelegenen) Hostels. "Home Sweet Home Guesthouse", der Name ist Programm.
Nachts besuchen wir den Stadtpark, in dem man sich bei Dunkelheit fühlt wie im "Indiana Jones - Tempel des Todes": riesige Fledermäuse zeichnen als Schatten gegen den Nachthimmel ab und stoßen
seltsam untypische Laute aus.
Touries sind wir wieder einmal die Einzigen in der Umgebung, dafür wimmelt es um die angrenzende Pagode von Locals, die das Chinesische Neujahrsfest feierlich begehen. Gefangene Vögel werden
gekauft und freigelassen (ein Brauch, den man uns schon in Thailand und Laos aufzwingen wollte, leid tun einem die Biester ja, aber...), Blumen schmücken die Heiligtümer und allgemein herrscht
ausgelassene Stimmung.
Zum Schlummertrunk zieht es uns in den (deutlich feudaleren als das Original in Phnom Penh) FCC von Siem Reap. Zu trinken gab es eine frische geköpfte Kokosnuss (sage
und schreibe ca. einen halben Liter gibt das Ding her!) und einen leckeren Passionsfruchtsaft am künstlichen Teich auf der Terrasse. Doch lange dürfen wir nicht verweilen: um 4 Uhr wird nämlich
aufgestanden für die Ruinen von Angkor!
Gesagt, getan, noch schnell zwei klapprige Räder gemietet (Foto folgt...) und los ging es auf der gruselig unbeleuchteten Strasse gen Norden (mehr weiß man nicht, nur so ungefähr, wo es hingeht – Vertrauen ist unerlässlich auf solchen Reisen!). Irgendwann kommt eine Art Zolleinrichtung, welche die Eintrittskarten verkauft. Doch der erste Schreck am Morgen: ich habe das Bargeld vergessen! Mit Müh und Not kratzen wir noch die 40 Dollar Eintritt zusammen und weiter geht´s gen Angkor Wat. Stolze weitere 4km später sind wir auch endlich da (mit gefühlten 30.000 anderen Touristen, die sich (wie wir!) dachten, sie sind die Einzigen, die sich so früh rausquälen), das Foto am Anfang beweist es :)
Wir haben vor, die `Große Tour´ noch um einige Tempel der `Kleinen Tour´ zu ergänzen, um den Tag (uns bleibt leider nicht mehr als eben dieser 1 Tag) wirklich voll zu nutzen. Allerdings: 1 Tag, 30 km, 35° und Sonnenschein sowie kein Geld mehr und nur zwei Flaschen Wasser, man ahnt: ein Abenteuer folgt...
Der Anfang und die Kühle des Morgens waren noch einfach. Die Anlagen sind wirklich riesengroß und so beeindruckend, dass man es nicht in Worten beschreiben kann. Auch Bilder können da nur eine
Idee geben von dem bombastischen Gesamteindruck. Urwaldriesen überwuchern Mauerreste und Gebäude, ihre Höhe gibt einen Hinweis auf das unglaubliche Alter der Bauwerke.
Vielleicht stellt man sich die riesigen Anlagen der Maya in Mittelamerika vor und nimmt ihre Gesamtzahl und platziert die nebeneinander auf ein riesiges Areal. So muss man sich die Anlage von
Angkor vorstellen.
Der Weg führt vorbei an den unterschiedlichen Tempelanlagen, alle zu unterschiedlichen Zeiten von unterschiedlichen Herrschern der Khmer erbaut, anfänglich dem Hinduismus und später dem aufkommenden Buddhismus geweiht. Am bekanntesten ist neben dem Angkor Wat der Tempel Bayon in der riesigen Stadt Angkor Thom, deren Eingänge von Statuen bewacht sind und deren Türme Gesichter zeigen.
Doch die aufkommende Mittagshitze setzt uns auf unseren Fahrrädern mehr und mehr zu. Zu Essen haben wir lediglich trockenes Baguette und ein paar Mentos, und langsam neigt sich die erste
Wasserflasche dem Ende. Doch wir beißen die Zähne zusammen und besuchen sogar manche Kultstätten, die links und rechts abseits der Wege im Dschungel gelegen sind. Auch Affen finden wir wieder,
verkneifen uns aber die Fotos aus der Nähe und lassen sie ungestört ihre Futtersuche fortsetzen. In Kambodscha möchte ich wirklich nicht ins Krankenhaus!
Die einzelnen Tempel zu beschreiben würde den Rahmen wohl etwas sprengen, daher keine detaillierten weiteren Ausführungen – wenn gewünscht gerne bei einer Diaschau nach dem
Urlaub!
Die letzen Tempel unserer Tour waren besonders spektakulär, da sich der Urwald ihrer bemächtigt hat. Diese Tatsache hielt uns bei Kräften, denn langsam war auch die letzte Flasche bis auf eine
Pfütze getrunken und nicht eine einzige Wolke ließ sich am Himmel blicken, um ein bisschen Schatten auf unseren Weg zu werfen; natürlich ging dieser größtenteils über offenes Gelände!
Mit einer Zwangspause, in der wir der Überhitzung mit einem kleinen Fächer beizukommen versuchten quälten wir uns schließlich ins Hotel zurück.
Nach der folgenden kurzen Siesta (wir hatten begründete Angst vor einem Hitzschlag, der aber glücklicherweise ausblieb!) machten wir uns auf, auch den Markt nahe des Backpackerviertels zu erkunden. Den Abend verbrachten wir in der sehr stylischen und musikalisch goldrichtigen Bar "Angkor What" bei guten Cocktails, Billard und Bier und besuchten anschließend den Nightmarket. Nun war es Zeit sich zu verabschieden, da in den frühen Morgenstunden der Bus nach Bangkok gehen sollte.
Rückblickend betrachtet braucht man für die Ruinen von Angkor definitiv drei Tage, die sich in Siem Reap übrigens auch wunderbar aushalten lassen. Gutes Essen, beste Bars und viel Kultur und Handwerk hat die Stadt zu bieten.
Back in Bangkok haben wir dank grandioser Orientierung und bester körperlicher Verfassung einem dreisten Tuk-Tuk-Fahrer bewiesen, dass wir auch ohne seine viel zu teuren Dienste unser Hotel erreichen können, nämlich mit einem Zwei-Kilometer-Marsch unter 26 bzw. 22 kg Gepäcklast. Wäre doch gelacht! Darin sind wir Deutschen ja führend: wir sind die besten Fußgänger. Kein Asiate würde sich freiwillig weiter als von der Tür bis zu seinem Motorroller bewegen.
An unserem letzten vollen Tag in Bangkok machten wir einen riesigen Spaziergang von Banglamphu über Chinatown und Indiatown zum Hauptbahnhof und schliesslich weiter mit der Metro zum Lumpinipark und auf den Nightmarket. Am Ende des Tages waren wir von 9.00 Uhr bis 23.00 Uhr auf Achse, aber mit vielen tollen Souvenirs im Gepäck!
Am letzten Tag, unser Flug ging in den Abendstunden, verbrachten wir noch einige Zeit auf der berüchtigten Kao San Road, aßen an den Nudelständen und machten die letzten Besorgungen. Dann ging es los mit dem mächtigen A380-800 (der von innen leider nicht viel anders aussieht als die anderen Maschinen von Emirates) der wunderbar stabil in der Luft lag, bei der Beschleunigung jedoch die enormen Kraft spüren lies. Ein Erlebnis...
In Dubai hatten wir noch die angebrochene Nacht Aufenthalt auf dem Airport, die wir mit dem Versuch zu schlafen verbrachten. Die (Idioten) kühlen den Wüstenflughafen nämlich dermaßen weit runter, dass man auch in Fleecejacke und langer Hose friert. Und die Airlines sammeln die Decken noch vor der Landung ein, wodurch wir nicht mal eine davon erbeuten konnten.
Auch der Flug nach Frankfurt verlief ohne große Turbulenzen, aufgrund schlechter Wetterverhältnisse (Nebel!) mussten wir Frankfurt allerdings zweimal anfliegen und wurden ca. 30 Minuten
verspätet von meiner Mutter, meiner Schwester und Clemens meinem Patenkind in Empfang genommen. Irgendwie ist man auch echt froh nach so einer Zeit wieder daheim zu sein!
Abends gab´s dann noch eine Diaschau für die Familie und dann fielen wir schier bewusstlos ins Bett!
Vielen Dank euch allen für die netten Einträge, Mails und Nachrichten, es war immer schön auch zu hören, wie es euch geht!